RadlBoxen in Gargazon, Lana/Burgstall und Naturns

Wer keine Angst vor Fahrraddieben haben muss, ist leichter für den Umstieg auf zwei Räder zu motivieren: die „RadlBoxen“ an Südtirols Bahnhöfen.

Einst setzte sich der typische Berufspendler ins Auto. Heute sind Bus- und Bahnverbindungen so weit verbessert worden, dass es immer mehr zum Trend wird, sich Stress, Stau und lange Parkplatzsuche zu sparen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu fahren. Doch nicht immer steht die nächste Bus- oder Zughaltestelle direkt vor der Tür. Aus diesem Grund ist eine intermodale Fortbewegung essentiell. In anderen Worten: Man benutzt nicht mehr für die gesamte Wegstrecke ein und dasselbe Verkehrsmittel, sondern auf dem jeweiligen Abschnitt das Verkehrsmittel, das sich am besten dafür eignet. Zum Beispiel ein Fahrrad, um von der Wohnung zum Bahnhof zu fahren und dann den Zug, um zum Arbeitsplatz in der Innenstadt zu fahren. Eine kostengünstigere und nervenschonendere Variante für solche Strecken als das Auto samt Last-Minute Parkplatzsuche.

Aber was, wenn das Fahrrad nicht mehr da steht, wo man es zuletzt abgestellt hat, weil es geklaut wurde? Dank neuer abschließbarer, überdachter und videoüberwachter RadlBoxen muss man sich darüber nun keine Sorgen mehr machen. Diese Anlagen wurden von der STA bisher an den Bahnhöfen Gargazon, Lana/Burgstall und Naturns errichtet. Bei entsprechendem Erfolg wird eine Ausdehnung auf weitere Südtiroler Bahnhöfe angestrebt.

Die Fahrradabstellplätze ermöglichen neue Reiseketten, die Pendler von Stau und Stress und die Umwelt von Lärm und Abgasen entlasten. Zum Beispiel vom heimischen Hof mit dem Auto zum Bahnhof Schlanders, mit der Vinschgerbahn nach Naturns, von dort mit dem Fahrrad zum Arbeitsplatz. Oder: von der Wohnung in Niederlana mit dem Fahrrad zum Bahnhof Lana/Burgstall, mit dem Zug nach Bozen Süd, von dort zu Fuß ins Büro.

Die Fahrradstellplätze befinden sich jeweils in einem abgeschlossenen Gebäude direkt neben dem Bahnsteig. Zugang erhalten nur registrierte Nutzer, die vorher bei der jeweiligen Gemeinde einen Fahrradstellplatz reserviert und eine RFID-Chipkarte erhalten haben. Der gewünschte Reservierungszeitraum kann ein Monat bis ein Jahr betragen. Für die Nutzung der Stellplätze wird in der Regel eine kleine Gebühr verlangt, die von den jeweils zuständigen Gemeinden festgelegt und erhoben wird. E-Bike-Fahrer können bei Bedarf sogar ein kleines Schließfach mit Steckdose dazu buchen und ihren Fahrradakku aufladen. Neben dem Sicherheits- gibt es auch einen Komfortgewinn: Auch bei starkem Regen bleibt das Fahrrad witterungsgeschützt und man kann sich hinterher auf einen trockenen Sattel setzen.

17.04.2015 − Radmobilität  ÖPNV 

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