NaMoBu - Nachhaltige Mobilität Burggrafenamt

Im Burggrafenamt arbeiten 26 Gemeinden gemeinsam daran, eine Verkehrsverlagerung vom Auto auf umweltverträgliche Mobilitätsformen zu erreichen. Einige der mehr als 60 geplanten Maßnahmen wurden bereits umgesetzt.

In Südtirol gibt es 116 Gemeinden, 26 davon liegen im Burggrafenamt. In all diesen Gemeinden gibt es Autoverkehr, Verkehrsprobleme und Verkehrsprojekte. Um den Verkehr sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten, kann nun jede Gemeinde ihr eigenes Süppchen kochen und mit mehr oder weniger Umwegen vielleicht zu einer Lösung kommen. Die Alternative dazu ist von Anfang an zusammenzuarbeiten, sich gegenseitig Tipps und Empfehlungen zu geben und einen gemeinsamen Mobilitätsplan für die gesamte Region zu erstellen. Denn wenn man von den Fehlern der anderen lernt, muss man sie nicht mehr selber machen.

Im Burggrafenamt hat man sich für diese Option entschieden und das Projekt „Nachhaltige Mobilität Burggrafenamt“, kurz NaMoBu, gestartet. Das von der Europäischen Union und den Mitgliedsgemeinden der Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt finanzierte Projekt wurde in den Jahren 2010 bis 2015 durchgeführt. Übergeordnetes Ziel des Projekts war es, eine Verkehrsverlagerung vom Auto auf umweltverträgliche Mobilitätsformen zu erreichen und somit die Lebensqualität der Bürger und die Attraktivität für Touristen im Burggrafenamt zu verbessern. Denn weniger Autoverkehr bedeutet weniger Lärm, weniger Stress und bessere Luft.

Bis zum Jahr 2025 soll im Burggrafenamt der Anteil des motorisierten Individualverkehrs an den zurückgelegten Wegen um 4 % abnehmen, hingegen sollen der Anteil des Öffentlichen Verkehrs um 3 % und der Anteil von Fuß- und Radverkehr jeweils um 1 % zunehmen. Ein von den wissenschaftlichen Partnern Gruppo Clas und Qnex ausgearbeiteter Mobilitätsplan zeigt – angepasst an die spezifischen Bedürfnisse der einzelnen Gemeinden –, wie dieses Ziel erreicht werden kann. Der Mobilitätsplan dient in den nächsten Jahren als Leitfaden und Richtlinie für die Umsetzung von mehr als 60 konkreten Maßnahmen. Die Vorschläge dafür reichen von einer Verbesserung der Fahrrad- und Fußgängerwege über eine ökologische Umstellung der Gemeindefuhrparks und die Optimierung von Bushaltestellen bis hin zur Förderung von Fahrgemeinschaften und Carsharing. Die übergemeindliche Koordination wird durch die Bezirksgemeinschaft Burggrafenamt gewährleistet.

Schon während der Ausarbeitung des Mobilitätsplans wurden in den verschiedenen Gemeinden erste konkrete Maßnahmen im Sinne einer nachhaltigen Mobilität umgesetzt. Neben verkehrstechnischen Verbesserungen wurde vor allem auf die Sensibilisierung und Information der Bevölkerung großer Wert gelegt. Ein paar Beispiele für umgesetzte Maßnahmen:

  • In St. Martin in Passeier werden Verkehrsberuhigungsmaßnahmen zur Einrichtung einer Wohnstraße umgesetzt.
  • Unter anderem in Naturns und Marling wurde ein Schulwegplan erarbeitet, um die Sicherheit der Kinder auf dem Schulweg zu erhöhen.
  • In Algund wurden Fahrradlampen verteilt, um die Sicherheit der Fahrradfahrer im Straßenverkehr zu gewährleisten.
  • In Dorf Tirol wurde die Initiative Pedibus gestartet, um das Verkehrsaufkommen im Schulumfeld zu reduzieren und die Sicherheit für die Kinder zu erhöhen.
  • Unter anderem in Schenna, Lana und St. Pankraz wurden Informationsveranstaltungen bzw. Schulungen für Senioren zum Thema Öffentlicher Nahverkehr veranstaltet.

Auch nach dem Abschluss des Projekts NaMoBu sollen die Maßnahmenvorschläge aus dem Mobilitätsplan Schritt für Schritt umgesetzt werden, damit eine Verkehrsverlagerung auf umweltfreundliche Fahrzeuge erreicht und die Lebensqualität in der Region weiter erhöht werden kann.

22.06.2015 − Mobilitätsmanagement  Mobility management 

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