Die Zukunft der Mobilität beginnt heute: Wir werden jene Zukunft haben, für die wir heute die Weichen stellen. Deshalb ist jeder und jede Einzelne aufgerufen, einen Betrag dazu zu leisten für die Reduzierung der Verkehrsbelastung, für eine saubere Umwelt und für die Erhaltung der Lebensqualität im sensiblen Alpenraum. Mobilitätslandesrat Florian Mussner zeigte in seinen Grußworten, dass Südtirol diesbezüglich bereits auf einem sehr guten Weg ist. Einzelne Maßnahmen aber sind nicht genug: Es gilt, die Maßnahmen zu bündeln, aufeinander abzustimmen und nachhaltige Mobilität lückenlos zu vernetzen.

Die Maßnahmen im Detail und die weiteren geplanten Vorhaben und Projekte des Landes im Bereich der nachhaltigen Mobilität stellte Abteilungsdirektor Günther Burger vor. Um Mobilität nachhaltig zu gestalten, sind folgende drei Ziele zu verfolgen:

1. Verkehrsvermeidung: durch intelligente Planung der Siedlungs- und Gewerbegebiete unnötigen Verkehr vermeiden
2. Verkehrsverlagerung: durch ein attraktives Umfeld für Fußgänger, ein gut ausgebautes Radwegenetz und ein gut ausgebautes öffentliches Verkehrsnetz möglichst viel Verkehr auf umweltfreundliche Verkehrsmittel verlagern
3. Verkehrsverbesserung: durch vernetzte Mobilitätsangebote und den Ausbau der Elektromobilität die negativen Auswirkungen des verbleibenden Straßenverkehrs reduzieren.

In drei weiteren Fachvorträgen wurden Best-Practice-Beispiele und Erfahrungsberichte aus dem In- und Ausland präsentiert. Die Nachhaltigkeitsberaterin Nicola Knoch erklärte, was Unternehmen beachten müssen, die durch ein betriebliches Mobilitätsmanagement den von ihnen erzeugten Verkehr umweltfreundlicher gestalten wollen. Frau Knoch plädierte dafür, Maßnahmen nicht halbherzig umzusetzen und auch etwaige Probleme klar und deutlich zu kommunizieren. Michael Ruprecht von der e-mobil BW GmbH zeigte an ausgewählten Beispielen aus Baden-Württemberg, wie insbesondere in ländlichen Regionen die Elektromobilität erfolgreich gefördert werden kann. Die von ihm präsentierten Projekte zeigen, dass Elektromobilität auch im Alltag funktioniert – dass die Wirtschaftlichkeit aber oft eine Herausforderung ist. Alexandra Millonig vom Austrian Institute of Technology demonstrierte anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse, welcher Maßnahmenmix die Transformation hin zu nachhaltigem Mobilitätsverhalten beschleunigen kann. Sie zeigte, welche Rolle die Quantifizierung der Erreichbarkeitsqualität und die Konstruktion virtueller Räume in der Mobilitätsplanung spielen kann und sollte.

Im zweiten Teil der Tagung haben sich die Teilnehmer auf drei Workshops aufgeteilt und zu den Themen „Betriebliches Mobilitätsmanagement in der Praxis“, „Elektromobilität in Südtiroler Gemeinden“ und „ITS-Technologien und aktives User Engagement“ weitere Inputs gehört sowie Möglichkeiten ausgearbeitet, wie man die gelernten Inhalte und Erfahrungen in und für Südtirol nutzen und anwenden kann.

Der Grundtenor der Workshops wie der gesamten Tagung war: Man sollte nicht warten, was die andern tun, sondern selbst aktiv werden und alle Möglichkeiten nutzen, um Mobilität und Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Abgerundet wurde das Tagungsprogramm durch einen Vortrag des Elektromobilität-Pioniers Tesla. Die im Foyer und vor der Tür ausgestellten Elektrofahrzeuge symbolisierten die auf der Tagung debattierte „Mobilität von morgen“.

Die Tagung wurde im Rahmen des Klimamobility-Klimaenergy-Kongresses der Messe Bozen organisiert. Verantwortlich für die Planung der Mobilitätskonferenz waren STA, IDM, Ökoinstitut, Carsharing Südtirol, die Landesmobilitätsagentur sowie die Messe Bozen.