Foto: Athesia
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21.06.2017 - News | Elektromobilität

21.06.2017 - #greenmobilitybz: Umsetzung des Aktionspakets nimmt Fahrt auf

Die Landesregierung hat am 20. Juni auf Antrag von Landesrat Florian Mussner die Weichen für weitere Aktionen des Maßnahmenpakets #greenmobilitybz gestellt.

Um Mobilität und Lebensqualität auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen, will das Land durch entsprechende Raumplanung und Infrastruktur Verkehr vermeiden, durch die Förderung von Fuß- und Radmobilität, von öffentlichen Verkehrsmitteln, Intermodalität und Mobilitätsmanagement Verkehr verlagern und durch den Ausbau der Infrastruktur und Förderungen für Elektromobilität Verkehr verbessern.

Mit Beschluss der Landesregierung wurde die Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung beauftragt, Vorschläge für Gemeinden zu Parkraum- und Verkehrsmanagement zu erarbeiten, Kriterien zur Vorprüfung von Straßenbauprojekten und größeren Infrastrukturprojekten auszuarbeiten und einen Planungsleitfaden für die Gemeinden zu erstellen, in dem auch der Rad- und Fußverkehr berücksichtigt wird. Die Landesumweltagentur soll einen Mehrjahresplan für den Bau der Ladestationen für Elektrofahrzeuge erarbeiten.

Die Förderung für den Kauf von Elektrofahrzeugen von Seiten Privater wird erst im Sommer eingeführt, da noch eine entsprechende Gesetzesänderung gemacht werden muss. Die Förderung für die Elektrofahrzeuge, die Betriebe ankaufen, hat die Landesregierung hingegen am 20. Juni beschlossen. Sie wird über die Landesabteilung Wirtschaft abgewickelt. Jedes neue Auto mit reinem Elektroantrieb, also auch ein Brennstoffzellenfahrzeug, wird mit 2.000 Euro bezuschusst, ganz gleich, ob es für den Personen- oder den Güterverkehr bestimmt ist. Zudem ist der Händler dazu verpflichtet, einen ebenso hohen Rabatt auf das Fahrzeug zu gewähren, so dass sich der gesamte Preis um 4.000 Euro verringert. Bei Plug-in-Hybriden halbieren sich Zuschuss und Preisnachlass auf jeweils 1.000 Euro. Für Elektromotorräder beträgt die Förderung 30 % des Kaufpreises bis zu einem Höchstbetrag von 1.000 Euro; bei Lastenfahrrädern mit mindestens 150 Kilogramm Ladeleistung steigt der Höchstbetrag auf 1.500 Euro. Betriebliche Ladestationen werden mit 70 % der Kosten bezuschusst, maximal aber mit 1.000 Euro. Es sind nur Investitionen beihilfefähig, die eng mit der in Südtirol ausgeübten betrieblichen Tätigkeit zusammenhängen und sich direkt auf diese auswirken. Die geförderten Fahrzeuge müssen in Südtirol zugelassen sein. Ab der Veröffentlichung der von der Landesregierung genehmigten Richtlinien im Amtsblatt der Region können Unternehmen heuer ihre Ansuchen bei den für ihre Branche zuständigen Landesämtern noch bis 31. August einreichen. 2018 und 2019 läuft die Periode für die Ansuchen vom 1. Januar bis 30. Juni. Weitere Informationen und die entsprechenden Formulare finden Sie hier: www.provinz.bz.it

Die Landesabteilung Vermögensverwaltung soll sich laut aktuellen Beschluss der Landesregierung darum kümmern, dass bei allen Neu- und Umbauten des Landes Elektroladesäulen gebaut werden. Auch der Fuhrpark des Landes, der Agenturen und Hilfskörperschaften sowie der Schulverwaltung und auch anderer öffentlicher Einrichtungen (z. B. Gemeinden) soll so weit möglich schrittweise auf emissionsfreie Fahrzeuge umgestellt werden, und zwar nach dem Prinzip, dass jeder Kauf von Fahrzeugen, die nicht emissionsfrei sind, eigens begründet werden muss (Beweislastumkehr). Das Land will dazu mit dem Rat der Gemeinden ein Abkommen zum Austausch der Fahrzeuge aller öffentlichen Fuhrparke schließen. In einem nächsten Schritt soll dann die Agentur für die Verfahren und die Aufsicht im Bereich öffentliche Bau-, Dienstleistungs- und Lieferaufträge (AOV) eine entsprechende Rahmenausschreibung für den Ankauf von Elektrofahrzeugen seitens der öffentlichen Körperschaften vorbereiten, wobei vor allem Qualitätskriterien zum Tragen kommen sollen.

Die STA - Südtiroler Transportstrukturen AG wird beauftragt, Best-Practice-Projekte für die Rad- und Fußmobilität in die Wege zu leiten und die Bürger für die Aktionen von #greenmobilitybz zu sensibilisieren. Die Verkehrsmeldezentrale wurde über die Agentur für Bevölkerungsschutz beauftragt, Informationen zur Situation der Radmobilität bei den Verkehrsberichten mitzuliefern. Das Landesstatistikinstitut Astat soll zukünftig die wichtigsten Indikatoren zur nachhaltigen Mobilität auswerten und veröffentlichen.

Mit den nun beschlossenen Maßnahmen macht Südtirol einen weiteren wichtigen Schritt, um zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität zu werden.