Südtiroler Mobilitätspreis 2020

Kurzbeschreibung der Siegerprojekte

Südtiroler Bauernbund (1. Platz)

Gemeinsam nachhaltig mobil – für MitarbeiterInnen, Betrieb und Umwelt!

Im vergangenen Jahr haben Arbeitgeber und gewählte ArbeitnehmervertreterInnen gemeinsam ein internes Betriebsabkommen ausgearbeitet. Diese Maßnahmen, die im Jahr 2019 beschlossen wurden, werden seit 2020 sukzessive umgesetzt. Das Projekt umfasst eine Reihe von Maßnahmen zur Förderung der nachhaltigen Mobilität:

  • Jede/r MitarbeiterIn kann eine individuelle Vereinbarung zum „smart working“ beantragen. Aktuell nutzen knapp 40 MitarbeiterInnen die Möglichkeit an ein bis zwei Tagen wöchentlich. Das entspricht in etwa 3.000 Arbeitstagen jährlich
  • Alle MitarbeiterInnen, die einen „Südtirol Pass“ besitzen, erhalten einen jährlichen Zuschuss von 60€. Dabei ist nicht relevant ob er beruflich oder privat genutzt wird (2020: 82 Ansuchen).
  • Den MitarbeiterInnen werden Fahrräder (darunter ein E-Bike), mit der richtigen Infrastruktur (Duschen und Stellplätzen), zur beruflichen, aber auch privaten Verfügung gestellt (180 Ausleihungen monatlich)
  • die Verwendung von Bussen für betriebsinterne Veranstaltungen entschieden (230 vermiedene Fahrten jährlich). Des Weiteren wird verstärkt auf den „Car-Sharing“ Dienst zurückgegriffen (ca. 14.000km jährlich).
  • Für jegliche Dienst- und Botengänge im Umkreis von Bozen wurde ein E-Auto angekauft (ca. 10.000 km jährlich)

Gemeinde Algund (2. Platz)

PRO-BYKE

Seit September 2018 beteiligt sich Algund am Interreg-Projekt PRO-BYKE. Mit diesem Projekt soll Radfahren in Algund noch attraktiver werden und der Radverkehrsanteil in der Gemeinde soll bis zum Jahr 2030 kontinuierlich weiter ansteigen. Erste konkrete Ergebnisse von PRO-BYKE:

  • Ernennung eines Fahrradteams bestehend aus engagierten MitbürgerInnen und einer Ansprechperson für Radmobilität in der Gemeindeverwaltung.
  • Seit einigen Jahren finden die Frühjahrs-Radcheck-Tage statt, mit großem Radflohmarkt.
  • Für TouristInnen gibt es seit Jahren die Algund Card, die unter anderem zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel für TouristInnen berechtigt. Einen Teil der Kosten übernehmen dabei die Beherbergungsbetriebe.
  • Die Gemeinde hat vor kurzem die wichtige Radwegverbindung von Meran nach Algund und von Algund nach Meran in der Josef-Weingartner-Straße nach Meran realisiert und dabei ein sehr innovatives Beleuchtungssystem verwendet. Zudem wurden verschiedene Verbindungswege für Radfahrer im Dorfzentrum realisiert und weitere sind in Planung.
  • Algund hat in den letzten Jahren verkehrsberuhigte Zonen geschaffen: so gibt es heute ein Parkverbot auf dem Schulhof, der motorisierte Individualverkehr vor der Gemeinde wurde eingeengt, die Parksituation vor dem Kindergarten entschärft und eine Schulstraße ist in Planung gemeinsam mit den Kindern und den Eltern ein Schulwegeplan ausgearbeitet.
  • In der Grundschule wird Verkehrs-, Umwelt- und Gesundheitserziehung stattfinden (z.B. Projekt „Hallo Auto“ im Safety Park)
  • Für die Kinder der Fraktion Forst wurde ein Pedibus zur Schule eingerichtet.
  • Erhebung zur Verkehrsmittelwahl 2018
  • Erhebung der aktuellen Situation bezüglich Abstellanlagen. Es wurden qualitativ hochwertige Fahrradabstellanlagen aufgestellt. Diese werden über das gesamte Gemeindegebiet verteilt.
  • In der Dorfzeitschrift „alm“, die sechs Mal pro Jahr erscheint, wird regelmäßig eine Rubrik zur nachhaltigen Mobilität gemacht.
  • Aktion für die MitarbeiterInnen der Gemeinde: Die GemeindemitarbeiterInnen werden für den Radverkehr sensibilisiert werden und drei E-Bikes stehen ihnen zur Verfügung.

Microtec GmbH (3. Platz)

Microtec goes Green

Microtec hat interessierte MitarbeiterInnen kostenlos mit E-Bikes ausgestattet. Die E-Bikes wurden im Mai 2020 an die MitarbeiterInnen verteilt und werden bis Herbst 2020 verwendet werden. Damit erreichen diese ihren Arbeitsplatz (Radpendeln) und können kurze Distanzen, welche für die Arbeit notwendig sind, zurücklegen. Auch in der Freizeit kann das E-Bike verwendet werden.

Die Initiative, die bereits vor einem Jahr startete, konnte einen Anstieg, von 34 auf 63 Fahrradverleihe, verzeichnen.

Zudem wurden fünf Betriebsfahrräder angekauft, um kurze Ortswechsel zu ermöglichen. Des Weiteren wollte das Unternehmen auch in Infrastruktur investieren und hat deshalb überdachte Abstellanlagen für Fahrräder und zwei neue Ladesäulen für Elektroautos der KundenInnen und MitarbeiterInnen errichtet. Zusätzlich wurde auch ein, mit Wasserstoff betriebenes Elektroauto in Langzeitmiete angeschafft.

„FIX” Fahrradkurier Meran und Valentinhof Meran (Sonderpreis der Jury)

Valentinhof – Radtaxi

Es handelt sich um eine Zusammenarbeit zwischen dem landwirtschaftlichen Bio-Betrieb Valentinhof und dem FIX Fahrradkurier Meran. Der Fahrradkurier liefert, seit Maerz 2019, dreimal wöchentlich mit einem E-Lastenrad die Produkte direkt zu den KundInnen im Großraum Meran. Ein Lastenrad kann bis zu acht Gemüsekisten Transportieren und somit bis zu acht Autos von EinzelkundInnen ersetzen.
Privathaushalte und auch Betriebe wie Restaurants, Hotels und Bio-Lebensmittelgeschäfte sind die Zielgruppe. Das belieferte Gebiet umfasst den Großraum Meran und beträgt ca. 24 Quadratkilometer.

Übersicht der weiteren eingereichten Projekte:

Claudio Codispoti

Safe[lock]

Das Forschungsprojekt Safelock beschäftigt sich mit der Diebstahlsicherung von Fahrrädern. Es wird im Rahmen des Projektes daran gearbeitet eine neue Art von Parkplätzen inkl. Lademöglichkeit für E-Fahrzeuge der Mikromobilitäts-Klasse zu entwickeln, umzusetzen und zu vermarkten.

Es befinden sich derzeit vier Prototypen in der Umsetzung. Gleichzeitig wird dazu auch noch eine digitale Plattform zur Verwaltung der betreffenden Parkplätz kommen.

Das Projekt wird zeitnah in ein vom NOI unterstütztes Start-up umgewandelt werden.

Dolcevita Hotels

Green thinking

Sensibilisierung der KundInnen für Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrrädern und Elektromobilität, sowohl für die Anreise als auch vor Ort. Konkret bieten die Hotels folgendes:

  • Förderung von Gästeausflügen mit dem Fahrrad und zu Fuß, mit Treffpunkten, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind und – alternativ-, Organisation von Shuttlediensten;
  • Fahrradverleih (auch elektrisch);
  • Ladestationen für Elektroautos und ein E-Smart für jedes Hotel, der sowohl KundInnen als auch MitarbeiterInnen zur Verfügung steht;
  • Karte mit allen Ladesäulen im Land für KundInnen und eine Alperia Ladekarte;
  • Gäste werden auf das Projekt Plant-for-the-Planet (seit Jänner 2020) aufmerksam gemacht.

Ferienregion Castelfeder

Alternative Mobilität im Tourismus in der Ferienregion Castelfeder

Die Ferienregion bietet ihren Touristen verschiedene Möglichkeiten für die Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel. Darunter:

  • Gästekarte-WinePass: Vorteilskarte für Touristen, deren Kosten im Nächtigungspreis enthalten sind (1,40€ pro Nacht, wobei 50% von der Region Castelfeder finanziert wird), die in 16 Beherbergungsbetrieben angeboten wird. Die Anreise mit dem Zug und die Verwendung von der Gästekarte wird schon in der Buchungs-E-Mail geraten. Die Karte bietet eine freie Nutzung aller öffentlichen Verkehrsmittel der Provinz (wie SüdtirolPass), freien Eintritt für 90 Museen und Ermäßigungen für weitere Freizeitaktivitäten.
  • Shuttle: seit 2017 besteht mittwochs, freitags und samstags ein gratis Shuttle-Service von Auer bis zum Kalterer See mit Abfahrt um 10.30 Uhr und Rückfahrt um 17.00 Uhr. Vormerkungen müssen bis 9.00 Uhr desselben Tages im Tourismus Büro gemacht werden.
  • Angrenzende Reiseziele: Reisen mit dem Bus nach Verona, zum Gardasee, zu den Dolomiten, nach Venedig und anderen Destinationen in Zusammenarbeit mit einer lokalen Agentur.
  • Fahrradverleih: seit 2017, mit dem Sitz in Auer, werden 20 Fahrräder zur Verfügung gestellt (2 E-MTB, 8 E-City, 6 City, 4 MTB). 50% der Leihgebühren werden von der Tourismusregion Castelfeder gedeckt. Noch heuer werden wöchentlich zwei geführte Radtouren organisiert werden.

Gemeinde Brixen

Neue Mobilität Brixen

Die Gemeinde Brixen hat ein abgestimmtes Bündel von Maßnahmen unter der Dachmarke „Neue Mobilität Brixen“ lanciert. Darunter sind:

  • Realisierung der Begegnungszone im kleinen Graben;
  • „Ebike2work“, 100 E-Bikes für eine Grundgebühr von 200€ für BürgerInnen und Antrag zur Finanzierung von weiteren 100;
  • Einrichtung einer PopUp Bikelane zu Coronavirus-Zeiten sowie flankierende PR- und Medienarbeit;
  • Potenzierung des Citybus-Dienstes zwischen Vahrn und Brixen (im Viertelstundentakt), von 240 auf 360 Fahrgäste pro Stunde;
  • in der Realisierungsphase befindet sich auch ein intelligentes Parkleitsystem mit dem Ziel „Parkplatzsuchverkehr“ zu vermeiden;
  • im Schuljahr 2020/2021 ist ein Schülerwettbewerb an den Grund- und Mittelschulen in Brixen geplant, um für die Belange der RadfahrerInnen im Straßenverkehr zu sensibilisieren.

Erarbeitung von PUMS, mit starker BürgerInnenbeteiligung (laufend). Nächste Schritte:

  • sicherer Parkplatz für Fahrräder;
  • Ausbau der Fahrradinfrastruktur;
  • Anreize zum Ankauf von E-Bikes;
  • Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung oder Geschwindigkeitsbegrenzungen zugunsten der schwächeren VerkehrsteilnehmerInnen;
  • Maßnahmen zur Kommunikation mit den BürgerInnen und zur Bildung in Schulen.

Gemeinde Lana

Temporäre Einbahnregelung in der Schulzone St. Peter

Die Highlights des Projekts sind:

  • eine temporäre Einbahnregelung mithilfe einer Schranke und einer digitalen Anzeigetafel, die zu festgelegten Zeiten eingeschaltet wird, wurde in diesem Schuljahr in der Schulzone St. Peter in Lana eingeführt. In dieser Zeit ist jedoch auch das Parken am Straßenrand erlaubt. Der Verkehr wird dadurch geregelter und sicherer. Das zu Fuß gehen ist wieder attraktiv;
  • Projekt zum schulischen Mobilitätsmanagement, um ein Umdenken im Mobilitätsverhalten anzustoßen;
  • es wurde ein Mobilitätsteam gegründet, bei dem ElternvertreterInnen, GemeindevertreterInnen, die LeiterInnen und das Personal der Bildungseinrichtungen, die Bezirksgemeischaft Burggrafenamt sowie ein externer Berater des Ökoinstituts vertreten sind;
  • alle Eltern wurden mit einem Fragebogen, Mitteilungen und Informationstreffen in das Projekt eingebunden.

Die umgesetzten Maßnahmen wurden evaluiert, verbessert und werden gegebenenfalls ausgebaut.

Bei den Beobachtungen der Ortspolizei wurde festgestellt, dass der Verkehr nun geregelter und über-sichtlicher ist. Die Eltern haben die Rückmeldung gegeben, dass sie die Verkehrssituation nun als sicherer empfinden und dadurch den Schulweg zu Fuß, als eine Möglichkeit für ihr Kind, in Betracht ziehen.

Wayfinding: Orientierung für Fußgänger und Fahrradfahrer in Lana

Das Projekt umfasst die Schaffung eines neuen einheitlichen Leitsystems für FußgängerInnen und RadfahrerInnen, um die aktive Mobilität zu fördern. Das, in Zusammenarbeit mit der Südtiroler Agentur HELIOS.BZ neu entwickelte Orientierungssystem, umfasst die wichtigsten Ortsteile, Sehenswürdigkeiten, Serviceeinrichtungen und Mobilitätsdienste Lanas. Für die Gestaltung des Orientierungssystems der Südtiroler Apfelgemeinde wurde bewusst ein Farbspektrum gewählt, welches sich aus den Apfelsorten ableiten lässt. Als Material wird ein widerstandsfähiger, aber dennoch hochwertig wirkender und umweltschonender HPL-Verbundwerkstoff (High Pressure Laminate) verwendet. Die Rohpfosten wurden Anfang 2020 aufgebaut, die Schilder selbst Anfang Juni 2020. Ende Juni wurde das Projekt abgeschlossen. Die Schilder enthalten folgende Informationen: Art des Transports (Fahrrad oder Fuß), Ziel, Richtung, Entfernung (Fahrrad) oder Dauer (Fuß).

Gemeinde Meran

Selbstfahrender Bus: eine Reise in die Zukunft

Dank europäischer Gelder hat Meran und dessen Partnerstadt Brig-Glis in der Schweiz, von 2019 bis 2021, getestet – zum ersten Mal in kleinen Ortschaften im alpinen Raum – innovative Formen der Mobilität nach dem Konzept „Mobility-as-a-Service“ (Mobilität als ein Service). Dadurch hat im November 2019 die Gemeinde Meran das Experiment mit einem selbstfahrenden Bus auf einer kurzen Strecke von 350m mit zwei Haltestellen gestartet. Der Bus hat 375 Fahrten zurückgelegt.

Der Mehrwert den der Bus erbrachte ist zum einen, dass er weniger Platz benötigt und somit flexibler ist und zudem der Platz auch mit FußgängerInnen und Fahrrädern geteilt werden kann.

Insam Express

Kofferversand und dabei schwerelos in den Urlaub

Das Projekt ermöglicht eine nachhaltige Mobilität durch den Versand von Koffern, denn so kann der Gast mit dem Zug reisen, z.B. ist Insam Express seit 8 Jahren Partner der DB (Deutsche Bahn), wo der Gast die Möglichkeit hat, Koffer zu verschicken und damit schwerelos mit dem Zug zu reisen. Insam Express bietet Europaweiten Kofferversand an, auch Fahrräder können in einige Länder verschickt werden.

ITCAT „A. e P. Delai”

CiclABILE - RAdSCHLĀGE – PEDALÉgal - CyclingER

Ein Projekt, das der Schaffung einer Kultur und Disziplin für RadfahrerInnen gewidmet ist, die es ermöglicht, die Zunahme der Zahl der RadfahrerInnen auf den Bozener Radwegen zu regulieren und Konflikte mit anderen VerkehrsteilnehmerInnen (Autos, Motorrädern und Fußgängern) zu verhindern.
Das im Mai 2020 gestartete Projekt, das im ersten Trimester des Schuljahres 20/21 fortgesetzt wurde, hat bereits ein Logo für die zukünftigen Sensibilisierungskampagne und zweisprachige Verhaltensregeln für verantwortungsvolles Radeln. Zusätzlich dazu gab es den Vorschlag für eine neue horizontale und vertikale Beschilderung sowie den Vorschlag von Fragen für eine Umfrage, die dank der Vereinbarungen mit ASTAT in den, für den nächsten Herbst geplanten, Mobilitätsfragebogen aufgenommen werden. Die Lage und Gestaltung von Bereichen für eine Zwischenstation und die Reparatur von Fahrrädern, die Neugestaltung der Gleise, das Hervorheben der gefährlichen Streckenabschnitte, die aus Stichproben hervorgingen, sowie die Gesetzesinitiative zur Regelung der sicheren Verwendung von Fahrrädern, müssen noch erarbeitet werden.

Marktgemeinde Prad am Stilfserjoch

Zukunftsprofils Prad 2030

Das Zukunftsprofil 2030 wurde im Zuge eines Bürgerbeteiligungsverfahrens zwischen 2016-2019 entwickelt. Ein Kapitel davon lautet „Ortskerngestaltung und Verkehr“ und enthält unter anderem Maßnahmenbündel für eine nachhaltige Mobilität. Einige Teile wurden zwischenzeitlich bereit umgesetzt, z.B. die Folgenden:

  • im Juli 2019 wurde die neue Brücke fertiggestellt, welche direkt vom Bahnsteig, am Bahnhof Spondinig, über die Etsch zum Radweg in die Prader Sand führt, damit für Fußgänger und Radfahrer die Erreichbarkeit der Bahn ohne Umweg und Hauptstraßenquerungen ermöglicht werden;
  • weiter wird seit Juni 2020 die Anbindung zum Bahnhof mit einer eigenen Citybus-Linie ergänzt.

MEMC Electronic Materials AG

Nachhaltige Mobilität MEMC

Projekt zum betrieblichen Mobilitätsmanagement, nach der Pyramide der nachhaltigen Mobilität. Eingeleitet wurde das Projekt mit einer Analyse der Bedürfnisse der MitarbeiterInnen unter Einbezug der StakeholderInnen. Getroffene Maßnahmen:

  • Ernennung eines Mobilitätsmanagers und einer Arbeitsgruppe mit Hilfe von externen Beratern;
  • Analyse der Mobilitätsdaten der MitarbeiterInnen mittels eines Fragebogens (75% Beteiligung);
  • 20% smart working beim gesamten Personal;
  • Absicherung des bereits bestehenden Fahrradparkplatzes (wie von den MitarbeiterInnen gefordert), wird von 30% des Personals genutzt (72 MitarbeiterInnen);
  • Verleih von zehn E-Bikes für MitarbeiterInnen (rotierend) und Vergabe (wie von 10% der MitarbeiterInnen gefordert) nach bestimmten Kriterien und mit einer Versicherung und Service;
  • vorgesehen ist auch eine Informationskampagne mit Einbezug der StakeholderInnen und die Verbreitung des Gedankens der Nachhaltigen Mobilität;
  • folgen werden die Erarbeitung und Ausführung eines Aktionsplanes;
  • der Bau eines neuen Betriebseingangs ist geplant, ausgestattet mit Parklätzen für E-Autos und Ladestationen für E-Bikes;
  • vorgesehen ist auch eine direkte Anbindung an den Radweg, um die maximale Sicherheit der RadfahrerInnen und FußgängerInnen sicherzustellen.

Dabei wird die PDCA Methode befolgt.

Messe Bozen AG

Messeticket wird zum Gratisfahrschein in ganz Südtirol

Die Messe Bozen hat sich als Ziel festgeschrieben, sich in den nächsten Jahren zur nachhaltigsten Messe Italiens zu entwickeln.

Mithilfe eines Abkommens zwischen STA und dem Amt für Personentransport der Provinz, kann das online Ticket der Messe Bozen auch als kostenloser Fahrschein für die öffentlichen Verkehrsmittel in Südtirol verwendet werden. Ausgenommen sind die Seilbahnanlagen Kohlern, Vöran, Mölten und Meransen.

Jedes online generierte Ticket wird mit einem „M“ und der Anmerkung „free public transport ticket“ gekennzeichnet. Während Klimahouse wurden knapp über 27.000 mit dem „M“ versehenen Online-Tickets verkauft.

Der Verwaltungsrat hat sich, trotz der erheblichen Kosten, dafür entschieden, das kalkulierte Budget in die „Nachhaltige Mobilität“ zu investieren.

Die geschätzte Nutzung liegt derzeit bei etwa 20%. In Zukunft wird eine viel genauere Messung möglich sein. Auch Besucherumfragen zum Thema nachhaltige Mobilität sind geplant.

Des Weiteren stellt die Messe ihren Angestellten ein E-Auto und ein E-Bike zur freien Verfügung für die berufliche, aber auch private Nutzung. Außer-dem stehen sechs Ladestationen und eine Fast-Charge Station zur Verfügung.

Mountain Sport Resort Calfosch GMbH

Bike-Hike Alta Badia

Das Projekt Bike-Hike versucht das Radfahren und zu Fuß gehen zugänglicher zu machen. Beherbergungsbetriebe können sich der Initiative anschließen, indem sie eine feste Gebühr pro Bett bezahlen. Im Gegenzug bietet Bike-Hike 25 Gruppentouren pro Woche, für fünf Disziplinen zwischen Radfahren und Gehen. So besuchen viele Gäste die Aussichtspunkte nicht mehr mit dem eigenen Auto, sondern mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Die Ankunft am Treffpunkt wird immer durch die Organisation von Transfers oder durch die Nutzung des öffentlichen Dienstes gewährleitet.

Ein zusätzlicher Anreiz zur Teilnahme sind die Vereinbarungen mit zwei lokalen Mietern, die Touristen, die am Projekt teilnehmen, Ermäßigungen anbieten.

Die Gäste werden versichert und finden alle Informationen sowohl online als auch bei den Rezeptionen der Partnereinrichtungen oder auch in der Broschüre, die in Alta Badia verteilt wird.

Landwirtschaftlicher Betrieb "Niedersteinhof" des Walter Moosmair mit Familie

Ein Biobauer unter Strom

Beim Niedersteinof ist die Mobilität ein Teil des gesamten Konzepts zur Nachhaltigkeit. Im Vordergrund steht, die Produktion von erneuerbaren Energien zur Fortbewegung (Fahren mit E-Auto), Leben und Arbeiten (z.B. E-Mäher und Elektrogeräte in der Landwirtschaft). So hat der Hof eine 32 KW-Photovoltaikanlage und eine Solaranlage für Warmwasser. Besorgungen und kleinere Lieferungen werden seit 2016 nur mehr mit dem Elektroauto zurückgelegt, welches direkt am Hof mit eignes produziertem Strom geladen wird. Im selben Jahr baute Walter Moosmair, die alte Mähmaschine seines Vaters zu einem E-Mäher um. In Zukunft wir die erste auf dem Markt erhältliche E-Mähmaschine zum Einsatz kommen. Auch Photovoltaik und ein kleines Windrad befinden sich am Hof. Das langfristige Ziel ist es, den Hof autark mit Energie zu betrieben und der Transporter soll in einen Plug-In Hybrid Transporter umgewandelt werden.

Silbernagl GmbH

Südtirol Transfer

Zentrale Leistung des Projektes ist ein flächendeckendes Sammel-Shuttle System (Ride Pooling) von und zu den wichtigsten Mobilitätsknoten zu jeder Unterkunft in Südtirol (ca. 10.500). Über eine innovative Software werden Fahrgäste, welche zur selben Zeit an einem bestimmten Verkehrsknoten ankommen und in eine ähnliche Richtung wollen, auf ein Fahrzeug gebündelt. Der Kunde profitiert vom, im Vergleich zum Individualtransfer, wesentlich günstigeren Preis (Reduzierung um ca. 40-45 %) und die Umwelt profitiert von der Reduzierung der Fahrten (mehrere Individualtransfer versus einem Sammeltransfer).

Derzeit wird auch mit dem Einsatz von einem E-Auto experimentiert (Tesla Model S). Es wurde zudem Kontakt mit dem IIT aufgenommen bezüglich eines Wasserstoffshuttles.

SLON - Südtiroler LOgistik Netzwerk

Südtiroler Logistik Netzwerk

SLON zielt auf die digitale Vernetzung des Warentransports innerhalb unserer Region zur besseren Auslastung bestehender Logistik-Ressourcen. Zu diesem Zweck wurde eine Software entwickelt, die auf einer digitalen Plattform die HerstellerInnen und LieferantInnen, den bestellenden KundInnen auf einer digitalen Plattform zusammenbringt.

Die Transportanfragen werden registriert, gruppiert und, sollte ein minimales Transportvolumen garantiert werden, innerhalb der Region verteilt. Es sind ein Kopflager in Bozen und Zwischenlager in Meran, Brixen und Bruneck vorgesehen.

Derzeit ist die Software noch in der Testphase, doch für zukünftige Zusammenarbeiten werden bereits mehrere Gespräche mit potenziellen KundInnen und VertreiberInnen geführt.

Transdolomites

Von Europa über Südtirol in die Dolomiten, ohne Auto

Der Vorschlag beruht auf dem Grundsatz der Intermodalität, die Interkonnektivität stärkt, die bereits bestehenden Beziehungen zwischen Infrastruktur- und Mobilitätsdiensten verbessert und das derzeitige lokale Szenario mit den noch fehlenden Maßnahmen umsetzt. Für die Eisenbahn sieht der Vorschlag vor, dass parallel zum Bau des BBT, die Planung und der Bau regionaler Verbindungen, zu den Gebieten mit hohem Tourismusaufkommen, vorangetrieben wird. Hier denkt man an Eisenbahnen mit touristischer Bestimmung und ÖPNV wie im Falle von Bozen-Cortina über das Grödnertal und Abtei, Mals – Val Müstair (CH) -Bormio, Mals – Nauders (AT), Bozen – Kaltern – Tramin. Bei rein touristischer Bestimmung wird Auer-Cavalese betrachtet. Die Vernetzung von Zug, Fahrradwegen, öffentlicher Straßenmobilität und Seilbahnen ermöglicht die Schaffung des weltweit größten autofreien Gebietes, das Alpine Pearls und die Dolomiti Superski als Vorbilder hat. Das Konzept der Inter-modalität wird auch für das Fahrradwegenetz, Seilbahnen und Wanderwegenetz und den ÖPNV angewandt.

Union Generala di Ladins dla Dolomites

Echte Beruhigung auf den Dolomiten-Passstraßen

Analog zur Verbannung von Fahrzeugen aus Städten nach Schadtstoffklassen (Euro 0, Euro 1) wird eine Beschränkung der Motorräder nach Lautstärke (Dezibel), auf den 4 Dolomitenpässen rund um das Sellajoch, vorgeschlagen.

U.N.I.T.A.L.S.I. – Unterabteilung Bozen

E-Movement – Eco Retrofit

Ein stark verschmutzender Diesel Transporter, der geeignet ist um Menschen mit Behinderung zu transportieren, wurde zu einem elektrischen Fahrzeug umgebaut. Vor Projektstart war dieser Transporter aufgrund von Problemen mit der Mechanik und zu starker Verschmutzung nicht mehr im Einsatz gewesen. Das Konzept Retrofit funktioniert folgendermaßen: Statt ein neues Fahrzeug zu kaufen, wird nur der Motor ausgetauscht und erneuert. Es bietet sich vor allem für Fahrzeuge an, die eine bestimmte Innenausstattung benötigen (Krankenwagen, Transporter für Menschen mit Behinderung etc.). Das Projekt hat im Januar 2017 begonnen und am 31. August desselben Jahres ist der Transporter die Fahrt vom Brenner nach Rom, für eine private Audienz mit dem Papst, angetreten. Aktuell ist der Transporter in Wartung und wird technisch aufgefrischt.

17.09.2020 − Südtiroler Mobilitätspreis