BrennerLEC: Emissionsärmere A22

BrennerLEC steht für „Brenner Low Emissions Corridor“ bzw. emissionsarmer Brennerkorridor. Dabei zielt BrennerLEC darauf ab, den Transitverkehr der Brennerachse in besseren Einklang mit der Gesundheit der Bevölkerung und den besonderen Eigenschaften des Gebietes zum Schutze der alpinen Umwelt zu bringen.

Es handelt sich dabei um ein innovatives Pilotprojekt mit dem Ziel, zu bestimmen, wann und wo Geschwindigkeits- und andere Verkehrsbeschränkungen angewendet werden können, um ein Höchstmaß an Effizienz für die Umwelt und den Transport mit geringstmöglichen Nachteilen für die Verkehrsteilnehmer zu erreichen.

Die Reduzierung der Schadstoffemissionen soll anhand folgender Strategien erreicht werden:

  • Steuerung der Verkehrsströme mittels einer Kombination aus der Freigabe von Pannenstreifen und dynamischer Geschwindigkeitsreduzierung.
  • Dynamische Steuerung der Geschwindigkeitsbegrenzung auf Basis der europäischen Luftqualitätsstandards.
  • Steuerung der Verkehrsströme in der Nähe von Ballungszentren anhand „intelligenter“ und interagierender Beschilderung.

Das Projekt wird seit 01.09.2016 und bis 30.04.2021 umgesetzt. Der Testabschnitt der A22 erstreckt sich von Bozen Nord bis Rovereto Süd und soll als Prototyp zur Anwendung des untersuchten Verkehrsmanagements auf den gesamten alpinen Autobahnabschnitt dienen. Auf einer Länge von 91 km werden dabei folgende Tests durchgeführt:

  • Auf der Südspur des gesamten Abschnittes wird die dynamische Geschwindigkeitsregelung getestet. Sie soll dazu dienen, Verkehrsspitzen, Staubildung, stop&go-Situationen oder andere Verkehrsflussstörungen zu vermeiden.
  • Ebenfalls auf der Südspur, zwischen Trento Süd und Rovereto Süd, wird die dynamische Fahrspur mit dem Ziel getestet, ihre optimale Anwendung in Verbindung mit der dynamischen Geschwindigkeitsregelung zu untersuchen.
  • Zur Reduzierung der Luftbelastung und zur Vermeidung von Überschreitungen der EU-Grenzwerte wird zwischen Neumarkt und San Michele all'Adige auf beiden Fahrbahnen die dynamische Verringerung des Geschwindigkeitslimits getestet.
  • In Nähe der Städte Bozen, Trient und Rovereto werden in Zusammenarbeit mit den Stadtverwaltungen moderne Informationsbeschilderungen zur Verteilung der Verkehrsflüsse auf weniger umweltbelastende Routen getestet.

Die Verbreitung der Ergebnisse erfolgt zudem über nationale und internationale Partner wie z.B. das Umweltministerium, das Transportministerium, EUREGIO, ASFINAG und die Umweltagenturen von Venetien, Lombardei und Emilia-Romagna.

Ein weiteres Ziel des Projektes ist es, Richtlinien zur Ausweitung der Maßnahmen auf andere alpine Streckenabschnitte der A22 zwischen Brenner und Affi auszuarbeiten. Zudem sollen in Zusammenarbeit mit der ASFINAG Empfehlungen zur Anwendung der Maßnahmen auf der gesamten internationalen Brennerachse (Kufstein-Affi) gegeben werden.

09.05.2017 − Umweltfreundliches Autofahren 

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