Foto: Land Tirol/Aigner
Foto: Land Tirol/Aigner

29.02.2016 - News | ÖPNV

29.02.2016 - Weitere Verbesserungen der grenzüberschreitenden Bus- und Bahnverbindungen geplant

Der internationale öffentliche Personennahverkehr ist einer der Schwerpunkte der Zusammenarbeit zwischen Tirol und Südtirol. Das ist gerade angesichts der Versuche, neue Barrieren aufzubauen, ein zentraler Ansatz der beiden für Mobilität zuständigen Landesregierungs-Mitglieder, Ingrid Felipe und Florian Mussner, die sich letzte Woche in Innsbruck zu Gesprächen getroffen haben.

Seit Dezember 2014 gibt es jeden Tag morgens und abends Direktzüge von Innsbruck nach Bozen und von Bozen nach Innsbruck, durch eine Tarifkooperation können hier auch durchgehende Nahverkehrstickets gekauft werden – zuvor mussten Fahrgäste am Brenner aussteigen und ein zusätzliches Ticket lösen. Ebenfalls durch eine Tarifkooperation gelten die Pauschalangebote des Verkehrsverbund Tirol (VVT), auch auf der Pustertalstrecke. Umgekehrt ist der Südtirol-Pass im Pustertal/Drautal bis Lienz und im Wipptal bis Innsbruck gültig. In die Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs investiert das Land Südtirol von 2013 bis 2019 rund 4,3 Millionen Euro, das Land Tirol rund 3,7 Millionen Euro.

Seit Dezember 2015 ist die Verbindung im Dreiländereck der Terra Raetica zwischen Österreich, Italien und der Schweiz deutlich verbessert worden. Das schweizerische Scuol ist jetzt im Zwei-Stunden-Takt an Landeck angebunden, die Fahrzeit dadurch von knapp zweieinhalb Stunden auf eineinhalb Stunden verkürzt. Auch das Vinschgau ist durch den neuen Öffi-Takt in der Terra Raetica wesentlich besser ans Inntal angebunden, als bisher.

Die beiden Mobilitätslandesräte wollen die erfolgreiche Zusammenarbeit fortsetzen, wie sie heute nach einer gemeinsamen Sitzung in Innsbruck betonen. „Wir setzen darauf, dass die ehemals getrennten Landesteile durch gute Verbindungen im öffentlichen Nahverkehr noch näher zusammenwachsen“, betonen Felipe und Mussner unisono. Beim Arbeitstreffen war die Verbesserung der Zugverbindungen von Innsbruck nach Trient ebenso Thema, wie gemeinsam notwendigen Maßnahmen zur Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene. „Wir müssen uns hier als sensible Alpenregion noch mehr Gehör verschaffen und die weit von den betroffenen Gebieten entfernten Hauptstädte Wien, Rom, Berlin und Paris in die Pflicht nehmen, damit sie sich mit uns für gute Luft und weniger LKW-Transit einzusetzen“, sagt die Tiroler Mobilitätslandesrätin.

„Wir brauchen im Güterverkehr gute Alternativen zum LKW und wir brauchen im Individualverkehr gute Alternativen zum PKW und beides kann mit der Bahn nachhaltig erreicht werden. Das steigert die Lebensqualität in allen Landesteilen“, sagt Landesrat Mussner.

Die drei in der Europaregion zuständigen Landesräte Felipe und Mussner sowie der Trentiner Landesrat Mauro Gilmozzi haben der EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc im März 2015 das von allen drei Regionen unterzeichnete Brenner Memorandum übergeben, in dem unter anderem die Ausarbeitung einer „Alpentransitbörse“ und zahlreiche andere verkehrsverlagende Maßnahmen angeregt werden.

Weitere Informationen: www.provinz.bz.it