24.10.2017 - News | ÖPNV

24.10.2017 - Studie: Vinschger Bahn wichtiger Motor für Gesellschaft und Tourismus

Die Vinschger Bahn brachte ein großes Plus für die Mobilität, die Lebensqualität und den Tourismus im Vinschgau, bestätigt eine aktuelle WIFO-Studie.

Was der kleine Zug, der seit 2005 durchs Vinschgau rollt, aus sozioökonomischer Sicht für die westliche Landeshälfte bewirkt hat, wurde vom Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen (WIFO) im Auftrag der Landesregierung in einer Studie untersucht. Landeshauptmann Arno Kompatscher, Mobilitätslandesrat Florian Mussner, der Präsident der Handelskammer Michl Ebner sowie WIFO-Direktor Georg Lun haben die Ergebnisse am 23. Oktober in Bozen vorgestellt.

Zusammengefasst weisen die Ergebnisse der Befragung von 27 Entscheidungsträgern und Experten im Vinschgau zur sozioökonomischen Bedeutung laut Direktor des WIFO Lun auf einen Mehrwert der Bahn im Tourismus und für die Bürger im Vinschgau hin. Die Vinschger Bahn hat laut Studie zu einem besseren Mobilitätsangebot für die Urlaubsgäste beigetragen, sodass diese den Urlaub vollkommen autofrei gestalten können. Die Möglichkeit, verschiedene Reisezeile miteinander zu verbinden, das preislich attraktive Angebot und die Planungssicherheit sind die meist genannten Gründe dafür. Es hat sich auch eine deutliche Zunahme im Tagestourismus und beim Radtourismus gezeigt. Für die Unternehmen außerhalb der Tourismusbranche sehen die Befragten hingegen einen weniger greifbaren Nutzen durch die Bahn.

Neben den Touristikern profitiert, so die Studie, vor allem die Bevölkerung sehr stark von der Bahn als Alternative zum Pkw, weil die Bahn aus zeitlicher, finanzieller und ökologischer Sicht vorteilhaft ist. Die Befragten beschreiben die Bahn als einzige stauunabhängige Verbindung nach Meran und Bozen, die für Arbeitspendler, Schüler, Studenten und Senioren unverzichtbar sei. Hauptsächlich ist die Bahn laut Studie deshalb beliebt, weil sie verlässlich, sicher und komfortabel ist.

Mit der bevorstehenden Elektrifizierung der Vinschger Bahn soll das Mobilitätsangebot für die Bürger noch weiter verbessert werden. Durch die so möglichen Direktverbindungen von Mals nach Bozen, zusätzlichen Garnituren und dichteren Fahrplänen kann das Reiseangebot attraktiver und bequem sowie flexibel nutzbar werden.

Einer der vielfachen Wünsche der Befragten waren die Bahnverbindungen in die benachbarten Gebiete. Eine Bahnverbindung nach Scuol (Schweiz) würde, so die Befragten, das Vinschgau stark aufwerten. Durch die Erschließung des Schweizer Schienennetzes könnte in einem zweiten Schritt auch eine Verbindung nach Landeck folgen und der Vinschgau Österreich und dem süddeutschen Raum näher rücken.

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